Letzter Check vor Winterschlaf

30. Oktober 2025

Für die meisten Wohnwagen und Wohnmobile ist erfahrungsgemäß nach den Herbstferien Pause. „Damit nicht rostet, wer rastet, sollten die Besitzer rollender Feriendomizile einige, aber wichtige Wartungs- und Pflegearbeiten ausführen“, erinnert Ann-Christin Mainz von TÜV SÜD. Für Wohnmobile finden sich die motorischen Pflegehinweise in der Betriebsanleitung. Grundsätzlich sollte man das Fahrzeug vor dem Einwintern komplett mit Winterdiesel volltanken. Das verhindert die Bildung von Kondenswasser und Rost an der Tankinnenseite. Anschließend Frostschutzmittel in die Scheibenwaschanlage geben und möglichst auch den Frostschutz des Kühlmittels kontrollieren oder beim Betanken des Fahrzeugs an der Tankstelle prüfen lassen. Danach erhöht man den Luftdruck um 0,5 Bar, um den schleichenden Luftverlust auszugleichen und um Standplatten vorzubeugen.

Für den Wohnbereich bieten viele Caravaning-Händler eine komplette Reinigung des Freizeitfahrzeugs sowie die Reinigung der Wassertanks als Serviceleistung an. Da gilt es lediglich, rechtzeitig einen Termin zu vereinbaren. „Wer die Wartungsarbeiten lieber selbst in die Hand nehmen möchte, sollte folgende Reihenfolge beachten: Erst innen, dann außen und schließlich die Technik“, empfiehlt die TÜV SÜD-Expertin. „.

Der Innenraum wird komplett durchgesaugt – einschließlich der Polster – und danach feucht gewischt. „Teppiche und Polster sollten im Idealfall in einem Lagerraum außerhalb des Caravans oder Reisemobils überwintern“, empfiehlt Mainz. „Ist dies nicht möglich, werden sie locker aufgestellt, um möglichst gut zu lüften.“ Alle Möbelklappen sowie die Kühlschranktür bleiben während der Winterpause geöffnet. So kann die Luft besser zirkulieren. Das rollende Freizeitdomizil sollte im Winter nur bei trockenem Wetter regelmäßig gelüftet werden. „Dazu werden alle Fenster geöffnet und nach einer Stunde wieder verschlossen“, rät die TÜV SÜD-Fachfrau: „Auf keinen Fall sollte feuchte Luft eindringen, sonst entsteht muffiger Geruch.“

Bei der Außenreinigung sollten die Acrylfenster des Wohnaufbaus zunächst ausgespart werden. Haushaltsübliche Mittel wie etwa Glasreiniger können Acrylfenster stumpf und blind machen. Stattdessen sollte man spezielle Reiniger verwenden, die im Fachhandel erhältlich sind. Die Dichtungen an Fenstern und Türen werden mit speziellen Gummipflegemitteln aus dem Fachhandel behandelt. So bleibt das Gummi trotz Kälte weiterhin elastisch. Die Kurbelstützen werden gefettet, der Reifendruck um 0,5 Bar über dem Regeldruck erhöht. Zur Entlastung der Reifen sollten Caravan und Reisemobil auf die Kurbelstützen gestellt werden.

Danach wird die Bordtechnik des Wohnaufbaus ins Auge gefasst. „Sie muss zum Überwintern komplett stillgelegt werden“, erläutert Mainz. Zunächst heißt es, den Frischwassertank reinigen und desinfizieren. Hierfür gibt es im Caravaning-Fachhandel spezielle Reinigungsmittel oder Zusätze. Sämtliche Wasservorräte aus Frischwassertank, Abwassertank, Toilette, dem Boiler der Heizung sowie den Wasserleitungen werden abgelassen. Alle Wasserhähne und Ablassventile bleiben während der Standzeit geöffnet. Alle Gashähne hingegen werden geschlossen. Die Gasschläuche und der Druckminderer werden von den Flaschen abgeschraubt. „Die Bordbatterie sollte ausgebaut, in einem trockenen Raum eingelagert und ab und an nachgeladen werden“, so die TÜV SÜD-Fachfrau.